In Deutschland ist die EC-Karte (Girocard) das meistgenutzte bargeldlose Zahlungsmittel. Dies ist auch kein Wunder, denn sie kann hierzulande an mehr als 973.000 Kartenlese-Terminals zur Zahlung genutzt werden. Doch wie funktioniert ein Kartenleser und wie werden Transaktionen über das Gerät abgewickelt?
Wir haben dir in diesem Artikel alle wichtigen Informationen zusammengestellt, die du über Kartenlesegeräte wissen musst. Wenn du überlegst dir ein EC Kartenlesegerät anzuschaffen, dann solltest du jetzt diesen Artikel lesen.
Mit Unterschrift und PIN am Kartenlesegerät bezahlen
Die Zeiten, in denen noch jede EC-Kartenzahlung an der Supermarktkasse eine Unterschrift auf dem Kassenbeleg erforderte, gehören größtenteils der Vergangenheit an. Heutzutage ist dieses Verfahren fast komplett durch die Zahlung mit Eingabe der PIN ersetzt. Dadurch ist die Unterschrift, welche als Einverständniserklärung für den Lastschrifteinzug gedient hat, weitestgehend nicht mehr erforderlich.
Um den Vorgang genau zu verstehen, müssen wir einen Blick auf den Hintergrundprozess werfen. Denn dieser beginnt, sobald der Kunde seine Geldkarte in das Kartenlesegerät steckt und dieses eine Verbindung zur Bank des Kunden aufbaut. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Varianten, wie die Zahlungsanfrage an die Bank übermittelt werden kann.
Einerseits ist dies möglich als Anfrage einer Zahlung mit PIN-Eingabe, andererseits als Anfrage zur Lastschrift-Zahlung mit Unterschrift. Hier handelt es sich bei der PIN-Eingabe um das „Electronic Cash Verfahren“ und bei der Zahlung per Lastschrift um das „Elektronische Lastschrift Verfahren“.
Ist die Zahlung per PIN oder per Lastschrift besser?
Das Annehmen von Zahlungen mit PIN-Eingabe ist das bessere Verfahren. Hierbei sparst du nicht nur Geld, sondern vermeidest auch Probleme, die durch ein ungedecktes Bankkonto des Kunden entstehen. Denn im Gegensatz zur Zahlung mit PIN-Eingabe wird im Lastschrift-Verfahren nicht geprüft, ob das Bankkonto des Kunden ausreichend Deckung vorweist.
Doch auch die Transaktionsgebühren der PIN-Zahlung sind preiswert. Denn diese betragen lediglich einen minimalen, prozentualen Anteil der Transaktionssumme. Hier werden in der Regel zwischen 0,19 – 0,3 % von der Kaufsumme fällig.
Tatsächlich ist die normale Kundenzahlung per Lastschrift-Verfahren für dich als Händler kostenfrei. Jedoch fallen Kosten an, sobald du eine Forderung eintreiben musst. Aufgrund dessen verzichten die meisten Händler auf diese Variante.
Alternativ gibt es noch das „gesicherte Lastschrift-Verfahren“, welches etwa 0,17 – 0,25 % Gebühren pro Transaktion kostet. Dabei werden die Zahlungsdaten des Kunden mit Datenbanken abgeglichen, um festzustellen, ob es sich um einen zahlenden Kunden handelt.
Welche Karten können mit den Lesegeräten verwendet werden?
Um die Frage „Wie funktioniert ein Kartenleser“ zu beantworten, müssen wir uns damit beschäftigen, welche Geldkarten mit einem Kartenlesegerät funktionieren. Generell haben alle Kartenlesegeräte die technischen Voraussetzungen, um EC Karten-Zahlungen zu akzeptieren. Da sich jedoch auch die Kreditkarte in Deutschland rasant verbreitet, kann es eine gute Entscheidung sein, auch diese Zahlungen zu akzeptieren.
Wenn du auch Kreditkartenzahlungen akzeptieren willst, dann musst du dir kein separates Kartenlesegerät anschaffen. Alle Kartenleser, die EC Karten-Zahlungen akzeptieren, sind auch in der Lage Kreditkarten zu lesen. Letztlich erfordert das Akzeptieren von Kreditkarten lediglich eine gesonderte Freischaltung des Gerätes. Dabei fallen für die Freischaltung keine Kosten an. Jedoch sind die Gebühren pro Kreditkartenzahlung ein wenig höher als normale EC Karten-Zahlungen.
Zusätzlich sind fast alle neuen Kartenlesegeräte mit einer Funktion ausgestattet, die es ermöglicht, mittels NFC (Near Field Communication) auch kontaktlose Zahlungen entgegenzunehmen. Dadurch musst du nicht mehr darauf achten, dass die Kunden ihre EC-Karte richtig einstecken. Zudem ist die Transaktion weitaus schneller als mit der herkömmlichen Variante abgeschlossen.
Dabei wird bei der kontaktlosen Zahlung ein Einstecken der Geldkarte nicht mehr benötigt. Stattdessen hält der Kunde die Geldkarte einfach an das Lesegerät. Anschließend werden die Daten automatisch eingelesen und mit der Bank abgeglichen. Jedoch ist diese Zahlungsmethode nicht 100 % kontaktlos. Denn Beträge über 50 € erfordern nach wie vor die Eingabe der PIN zur Bestätigung der Transaktion.
Neue Variante der Zahlung: Mit dem Smartphone
Immer mehr verbreitet sich die Zahlung mit dem Smartphone. Denn wenn das Lesegerät über NFC verfügt, dann kann es ebenso die Zahlungsdaten einlesen, die auf dem Smartphone hinterlegt sind. Mittlerweile ersetzen einige Apps die gesamte Geldbörse, sodass der Kunde praktisch nur noch das Smartphone für den Alltag benötigt.
Benötigst du ein stationäres oder mobiles Kartenlesegerät?
Es kommt ganz auf die Art deines Geschäftes an, ob ein stationäres Kartenlesegerät ausreicht oder ein mobiles Gerät benötigt wird. Hast du etwa ein Geschäft im Einzelhandel, so wird ein stationäres Lesegerät ausreichen.
Doch betreibst du dahingegen ein Restaurant, dann solltest du über die Anschaffung eines mobilen Kartenlesegerätes nachdenken. Denn somit ist es deinen Kunden auch möglich, direkt am Tisch mit der Geldkarte zu bezahlen.
Unser Fazit: Welches Kartenlesegerät wird benötigt?
Die Auswahl des richtigen Lesegerätes für Karten-Zahlungen ist essenziell. Insbesondere solltest du darauf achten, dass dein Terminal auch eine NFC-Funktion hat. Der wichtigste Grund hierfür ist, dass zukünftig immer mehr Kunden das Smartphone für die Bezahlung verwenden werden. Doch andererseits lösen sich damit auch viele Kundenprobleme. Unter anderem die Frage am EC Kartenlesegerät, wie rum die EC-Karte richtig einzustecken ist.
Zudem ist das Freischalten der Funktion zum Akzeptieren von Kreditkartenzahlungen empfehlenswert. Auch Kreditkarten sind in Deutschland immer mehr verbreitet. Somit ist dein Kartenlesegerät bestens ausgestattet und du kannst Zahlungen mit EC-Karte (Girocard), Kreditkarte und Smartphone entgegennehmen.
